Das Bündner Oberländer Schaf ist sehr genügsam und passt sich den verschiedensten Standorten an. Neben den körperlichen Eigenschaften, haben die Bündner Oberländer Schafe besondere Charakter, die auf ihre wilden Vorfahren zurückgehen. Sie sind bekannt für ihre Wachsamkeit und haben einen ausgeprägten Mutterinstinkt. Sie sind anfangs eher scheu, was sie aber mit guter Betreuung ablegen und dann zutraulich werden. 
Sie sind leicht und fein gebaut, aber dennoch robust und Anpassungsfähig. Sie sind trittsicher – auch bei den widrigsten Bedingungen. Der Kopf ist unbewollt und sie haben feine Gesichtszüge. Die Widder haben meistens ein Schneckengehörn, die Auen gibt es mit aber auch ohne solche Hörner. Die Bündner Oberländer Herde ist ein schöner Anblick voller Vielfalt, denn neben weissen Tieren gibt es auch schwarze, braune, silbergraue und gämsfarbige. 

Fleisch mit Wildnote
Für den Erhaltungs- aber auch für den Leistungsbedarf reicht eine hauptsächliche Fütterung mit Raufutter (Gras, Heu, ev. Silage). Die Tiere sind zwar nicht übermässig bemuskelt, haben aber respektable Mastleistungen und überzeugen mit feinem, zartem und magerem Fleisch, dessen Wildnote beliebt ist. Aber auch ihr Wollkleid ist bemerkenswert. Wegen der Mischwolligkeit und der Farbenvielfalt ist es bei Filzer*innen und Wollfreund*innen sehr beliebt.