Geschichte

Das Bündner Oberländer Schaf ist Nachkomme vom Tavetscher Schaf

Weibliches Vriner Schaf (Val Lumnezia), 1902

BOS Herde

Der feine Kopf und die Hörner erinnern an eine Ziege.

 

Das Tavetscher Schaf wird als direkter Abkömmling des Torfschafes anerkannt. Das Torfschaf war in der Steinzeit in Europa verbreitet und entstand durch Auslese und Zucht aus dem Urial. Das Tavetscher Schaf ist im Jahre 1960, trotz Bemühungen zur Rettung dieses einmaligen Reliktes, wegen Inzuchterscheinungen ausgestorben. Durch den Aufbau einer Zucht aus Tavetscher ähnlichen Schafen konnten Eigenschaften der Tavetscher Schafe im heutigen Bündner Oberländer Schaf konserviert werden. 

Abstammung vom Torfschaf

Das Bündner Oberländer Schaf wurde in der Mitte des letzten Jahrhunderts mit dem Namen Tavetscher-oder Nalpser-Schaf von Wissenschaftlern als ein direkter Abkömmling des Torfschafes erkannt. Das Torfschaf war in der Steinzeit in Europa verbreitet und entstand durch Auslese und Zucht aus dem Urial. Die heute bei uns gängigen Schafrassen (z.B. das Weisse Alpenschaf oder das Ostfriesische Milchschaf) stammen alle vom Bronzeschaf ab, das aus Kreuzungen zwischen Torfschaf und dem europäischen Mufflon entstanden ist.

 

Merkmale des Torfschafes

Das Tavetscher-Schaf war also das einzige Schaf bei dem genetische und phänotypische Merkmale des Torfschafes erhalten blieben. Die Tiere waren klein, genügsam und robust, von weisser, brauner oder silbergrauer Farbe. Auffallend waren die Feingliedrigkeit, das niedrige Gewicht, das an Ziegen erinnernde längliche Hinterhaupt und die Hörner bei männlichen und weiblichen Tieren. Es konnte den verschiedenen Zuchteinflüssen (Bergamasker Schaf, Walliser Schaf, spanisches Merino Schaf) standhalten und überlebte in den Bündner Tälern Val Nalps, Val Medels, Val Somvitg und Lumnezia.

Anfangs des 20. Jh. wurde noch versucht, die Tavetscherschafe als Reinzucht zu erhalten. Sie wurden vor allem wegen ihrer Leichtigkeit, dem vorzüglich zarten Fleisch und der guten Fruchtbarkeit geschätzt. Im Laufe des 20. Jh. verloren obige Eigenschaften an Bedeutung. Der nach dem Krieg herrschende Aufbruch nach mehr Wirtschaftlichkeit und Rationalisierung brachte dem Tavetscherschaf schliesslich das Aus. Nur in abgelegenen Bündner Tälern konnten vermutlich einige Tiere überleben, aber die Initiative zur Erhaltung und planmässigen Zucht der verbliebenen Tiere war schwach.

Entstehung des BOS

Im Jahre 1984 fand die Stiftung Pro Specie Rara noch einige ursprünglich aussehende Tiere in Curaglia und im Val Medels (Tavetscher-ähnliches Medelserschaf). Es handelte sich um 30 weibliche und 10 männliche Tiere, mit denen eine Herdebuchzucht aufgebaut wurde. Die ursprünglichen 4 Schläge wurden damit zum Bündner Oberländer Schaf zusammengeschlossen.

Artgerechte haltung
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